Landtagspräsidentin Herbst und Delegation aus Südtirol besuchen GreenTEC Campus – Austausch der Parlamente „großer Gewinn“

Landtagspräsidentin Kristina Herbst hat gestern (Mittwoch) mit der Delegation des Südtiroler Landtages den GreenTEC Campus in Enge-Sande besichtigt. Geschäftsführer Marten Jensen begrüßte die Parlamentarierinnen und Parlamentarier der beiden Länder und gab ihnen Einblicke in den Campus – und in die Zukunft. „Ich freue mich, dass wir unseren Gästen zeigen konnten: Schleswig-Holstein ist ein Land, in dem Innovationsgeist und Visionen Platz haben“, sagte Herbst heute zum Abschluss der Reise.

 Im autonomen Bus wurden die Landtagspräsidentin, die Abgeordneten Uta Wenzel (CDU) und Christian Dierschauer (SSW) sowie die Delegation aus Südtirol zum Hauptgebäude gefahren. Geschäftsführer Marten Jensen informierte die Gäste zunächst über das Modellprojekt zum vollautomatisierten beziehungsweise autonomen Fahren und stellte dann die zahlreichen und vielfältigen Start Ups, Forschungsbereiche und Nutzungsmöglichkeiten auf dem GreenTEC Campus vor, die von On- und Offshore-Windkraft über Trainingsmöglichkeiten für die Feuerwehr bis hin zu „regenerativer Landwirtschaft 2.0“ reichen, wie Jensen erklärte. 

„Energie, Mobilität, Datensicherheit, Hackerangriffe – all das müssen wir zusammen denken“, so der Geschäftsführer des GreenTEC Campus. Er sehe in diesem orchestrierten Zusammenspiel zurzeit aber noch eines der größten Hemmnisse, neben dem damit einhergehenden Fachkräfte-mangel und der Angst oder Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien. „Mein Ziel ist es, aus Skeptikern Begeisterte zu machen“, sagte Jensen. 

Anschließend fuhren die Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus Schleswig-Holstein und Südtirol mit dem landesweit ersten von Diesel- auf Elektroantrieb umgestellten Bus zu dem im Jahr 2015 in Betrieb genommenen Maritimen Trainings-Centrum (MTC). Im MTC erhielten sie Einblicke in die vollumfängliche Trainingsinfrastruktur des Ausbildungszentrums OffTEC: Während im Trainingsbereich Wind und Wellen tobten, wurde Landtagspräsidentin Herbst und der Delegation 2 

aus nächster Nähe demonstriert, mit welchen Bedingungen das Offshore-Personal im schlimmsten Fall auf hoher See zu kämpfen hat. „Wir haben auf dem GreenTEC Campus eindrucksvoll erlebt, dass Schleswig-Holstein in den Bereichen Mobilitätswende, erneuerbare Energien, green Data und nachhaltige Wertschöpfung ganz weit vorne mitspielt“, zeigte sich die Landtagspräsidentin anschließend beeindruckt. „Was in Enge-Sande passiert, ist für mich noch eine Zukunftsvision, die aber schon für meine Kinder normale Realität sein wird. Dafür müssen wir auch politisch noch ein paar Weichen stellen – die Botschaft ist angekommen.“ 

Der Führung über den GreenTEC Campus folgte ein Besuch des Wikinger-Museums Haithabu und der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen auf Schloss Gottorf in Schleswig. Zum Abschluss der viertägigen Reise bilanzierte Herbst: „Wir haben heute und in den vergangenen Tagen, so zum Beispiel auch beim Besuch des Versuchsguts Lindhof der CAU, feststellen können: Schleswig-Holstein ist ein Zukunftsland. Es freut mich, dass wir unseren Gästen aus Südtirol das zeigen konnten“, hob die Präsidentin hervor. Angesichts der vielen Parallelen zwischen den Ländern, beispielsweise in den Bereichen Innovation, nachhaltige Entwicklung oder Minderheitenschutz, sei sie überzeugt, dass alle Seiten von den gemeinsamen Tagen und dem Programm profitiert hätten. „Die vielen Gespräche und Diskussionen mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag in Bozen waren für uns ein großer Gewinn. Der Austausch zwischen unterschiedlichen Parlamenten erweitert stets den Horizont und ermöglicht neue Blickwinkel.“ 

Auch Landtagsvizepräsident Noggler zog ein sehr positives Resümee der Reise nach Schleswig-Holstein. „Das Ziel war der Gedankenaustausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen des Landtages in Kiel und die Denk- und Arbeitsweisen des Grenzlandes hier im Norden vor Ort miterleben zu können. Auch wir sind eine Grenzregion, die sich intensiv mit den Themen der Minderheiten beschäftigt und mit der Bewältigung von Problemen.“ Der Besuch der Ferring Stiftung auf Föhr sei daher für die Abgeordneten aus der Alpenregion sehr interessant gewesen. Aus den zahlreichen Gesprächen während der Reise nehme die Delegation einiges mit, sagte Noggler. „Zu Hause werden wir prüfen, was davon möglicherweise auch bei uns zur Anwendung kommen kann.“ Er und seine Kolleginnen und Kollegen aus Südtirol seien darüber hinaus überrascht gewesen von den Möglichkeiten im Norden, die sich gerade aus den landschaftlichen Eigenheiten ergäben, so der Vizepräsident. Als Beispiel nannte er die Weite und die großen Flächen, die Windkraft und landwirtschaftliche Betriebe nutzen könnten. 

Die Tage im nördlichsten Bundesland Deutschlands hätten viele Höhepunkte für die Delegation bereitgehalten, betonte Noggler, so beispielsweise die kulturellen Programmpunkte. „Für mich persönlich gehörte auch die Wattwanderung auf Föhr dazu oder die Innovationsfülle und Visionen des Leiters des GreenTEC Campus. Es ist bemerkenswert, dass Menschen sich mit so viel Freude, Energie und Gestaltungswillen einbringen.“ Der Besuch des Versuchsgutes der Universität habe die Unterschiede der Landwirtschaft beider Länder verdeutlicht – der Erfahrungsaustausch sei auch hier sehr gewinnbringend gewesen, unterstrich Noggler. 

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